Anwendung des umweltrechtlichen schädigungsverbots auf exzessive treibhausgasemissionen
Citation
Deveci, Ece D. (2024). Anwendung des umweltrechtlichen schädigungsverbots auf exzessive treibhausgasemissionen. Türk-Alman Üniversitesi, Sosyal Bilimler Enstitüsü, Kamu Hukuku Yüksek Lisans Programı.Abstract
Climate change is the greatest threat that humanity has ever faced. Excessive greenhouse gas
emissions are the biggest factor in climate change. Human beings are emitters of greenhouse
gases simply by virtue of their existence. The rapid increase in greenhouse gas emissions has
been speeding up since the industrial revolution. The extreme increase in greenhouse gas
emissions means that the damage caused by climate change is increasing every minute.
Awareness of climate change and its causes is well established in international law. The
international community is making serious efforts to reduce greenhouse gas emissions in the
battle against climate change. Nevertheless, excessive greenhouse gas emissions and
environmental damages are increasing rapidly. Unfortunately, the adoption of measures to
combat excessive greenhouse gas emissions is entirely at the discretion of the individual states.
In recent years, therefore, the applicability of the no-harm rule (transboundary harm rule), a
rule of customary international law, has been proposed against excessive greenhouse gas
emissions for which no effective solution can be found.
Unfortunately, the procedures for reducing net greenhouse gas emissions that are implemented
through international environmental conventions and -protocols do not contain sufficient
sanction mechanisms. However, the no-harm rule is a customary rule which against no serious
objections have been raised so far. In order to examine whether the no-harm rule can be applied
to excessive greenhouse gas emissions, a number of questions must first be clarified. First, the
no-harm rule should be analysed together with its historical development. On the other hand,
international arrangements with broad participation on excessive greenhouse gas emissions
should be reviewed. In the end, two different areas should be considered together.
The objections raised against the applicability of the no-harm rule to excessive greenhouse
gas emissions should be examined. The assessments have shown that some of the objections submitted are not valid. Some objections are also justified, but are not relevant for the
application of the no-harm rule. Although it contains a number of ambiguities, the conclusion
is that the applicability of the no-harm rule to excessive greenhouse gas emissions does not
constitute a meaningful problem. Der Klimawandel ist die größte Gefahr, die der Menschheit seit je gegenüberstand. Der größte
Faktor für den Klimawandel sind grundsätzlich exzessive Treibhausgasemissionen. Der
Mensch ist eigentlich dabei alleine durch seine Existenz ein Emittent von
Treibhausgasemissionen. Der Anstieg der Treibhausgasemissionen hat sich seit der
industriellen Revolution rapide beschleunigt. Durch den extremen Anstieg der
Treibhausgasemissionen nehmen übrigens die Schäden, die durch den Klimawandel
verursacht sind, immer mehr zu.
Das Bewusstsein für den Klimawandel und für dessen Ursachen sind eigentlich bereits im
internationalen Recht fest etabliert. Die internationale Gesellschaft bemüht sich an diesem
Punkt ernsthaft um eine Verringerung der Treibhausgasemissionen im Kampf gegen den
Klimawandel. Trotzdem steigen die exzessiven Treibhausgasemissionen und die
Umweltschäden rapide an, die unsere Welt erfährt. Leider ist das Ergreifen von Maßnahmen
gegen exzessive Treibhausgasemissionen zurzeit ganz dem Willen und der Freiwilligkeit der
Staaten überlassen. Daher konnte in den letzten Jahren für die Anwendbarkeit des
umweltrechtlichen Schädigungsverbots, was als eine der Regeln des Völkergewohnheitsrechts
gilt und gegen die exzessiven Treibhausgasemissionen vorgeschlagen wird, keine wirksame
Lösung gefunden werden.
Leider verfügen die Verfahren, die dabei zur Verringerung der Netto-Treibhausgasemissionen
dienen und durch internationale Umweltkonventionen und -protokolle durchgeführt werden
müssen, aber nicht über ausreichende Sanktionsmechanismen. Das umweltrechtliche
Schädigungsverbot ist jedoch eine Gewohnheitsregel, gegen die bisher keine ernsthaften
Einwände erhoben wurden. Um zu untersuchen, ob das umweltrechtliche Schädigungsverbot
für grenzüberschreitende Umweltschäden auf exzessive Treibhausgasemissionen angewendet
werden kann, müssen hier einige Fragen zunächst aufgeklärt werden. Zuerst sollte das
umweltrechtliche Schädigungsverbot zusammen mit seiner historischen Entwicklung
analysiert werden. Dann sollten die internationalen Regelungen mit breiter Partizipation der
betreffenden Parteien über exzessive Treibhausgasemissionen überprüft werden. Schließlich
sollten diese zwei verschiedenen Bereiche im gemeinsamen Kontext betrachtet werden.
Die Einwände, die gegen die Anwendbarkeit des umweltrechtlichen Schädigungsverbots auf
exzessive Treibhausgasemissionen vorgebracht worden sind, sollten hierbei besonders geprüft
werden. Die Bewertungen haben ferner gezeigt, dass einige der vorgebrachten Einwände nicht
zutreffend sind. Einige Einwände darin sind zwar auch berechtigt, aber sie sind für die
Anwendung des umweltrechtlichen Schädigungsverbots nicht relevant. Obwohl sie
Unklarheiten enthält, wird dabei der Schluss gezogen, dass die Anwendbarkeit des
umweltrechtlichen Schädigungsverbots auf exzessive Treibhausgasemissionen kein
ernsthaftes Problem darstellt.
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