Thomas Brussig Helden wie wir: Die humoristische Inszenierung der erinnerung als postmoderne erzählstrategie
Citation
Jorkowski Berberoğlu, E. (2022). Thomas Brussig Helden wie wir: Die humoristische Inszenierung der Erinnerung als postmoderne Erzählstrategie. Diyalog Interkulturelle Zeitschrift Für Germanistik, 10(2), 188-205.Abstract
In dieser Studie wird die Beantwortung der Frage, welche Wirkung und Zielsetzung die humorvolle Inszenierung als Erzählstrategie in der deutschen Wendeliteratur der 1990er Jahre bezweckt. Dazu wird die Verarbeitung von historischen Ereignissen wie dem „Mauerfall“ in verschiedenen zeitgenössischen Texten und literarischen Gattungsanalysen, verbunden mit psychologisch-theoretischen Ansätzen erläutert, um anschließend das Werk Helden wie wir von Thomas Brussig in diesem Zusammenhang zu interpretieren. Anhand der Einordnung des Werkes u.a. als Schelmenroman zeigt eine Form der Vergangenheitsreflexion durch Entlastungstheorie und Inkongruenztheorie, die als differenzierter Versuch genutzt werden kann, das Scheitern der sozialistischen Ideologie und einen schwierigen Wiedervereinigungsprozess aus literarischer Perspektive zu verstehen. The Focus of this study is to answer to the question of what effect and aim of the humorous narrative
strategy in german post- reunification literature of the 1990 s causes. For this purpose, the processing of
historical events such as “the fall of the Berlin Wall” in various contemporary texts and literary genre
analysis is also explained with psychological-theoretical approaches to then interpret the work Helden wie
wir by Thomas Brussig in this context. Based on the categorization of the work, among belonging to other
literary genres as also as a picaresque novel, it proves that a form of reflection on the past by exoneration
theory and incongruity theory can be used as a sophisticated attempt to understand the failure of socialism
ideology and a complex process of unification from a literary perspective.